Die Wahl der Franchise – Ihre grösste Einflussmöglichkeit beim Prämienvergleich
Bei der Wahl der Franchise haben Sie die grösste Einflussmöglichkeit auf die Höhe Ihrer Krankenkassenprämie. Nachfolgend erklären wir Ihnen, was die Franchise in der Grundversicherung genau ist. Und wir zeigen Ihnen, was der Unterschied zwischen Franchise und Selbstbehalt ist. Mit einigen Berechnungsbeispielen möchten wir Ihnen auch aufzeigen, welchen Franchise sie wann wählen sollten.
Was ist die Franchise der Krankenkasse?
Bei der Franchise handelt es sich um denjenigen Betrag, der von Ihnen selbst übernommen werden muss, bevor die Krankenkasse hilft sich an den Kosten zu beteiligen. Erst wenn Ihre Gesundheitskosten die gewählte Franchise übersteigen, haben Sie ein Anrecht darauf, dass Ihre Krankenkasse Ihnen Leistungen vergütet.
Momentan stehen sechs verschiedene Franchisen-Stufen zur Auswahl. Diese sind 300.- / 500.- / 1000.- / 1500.- / 2000.- und 2500.-. Nachdem es lange danach ausgesehen hat, dass alle Franchisen für 2020 um jeweils 50.- angehoben werden, kippte der Nationalrat diese Pläne am 22.03.2019 in der Schlussabstimmung. Somit werden die oben genannten Franchisen auch für das Jahr 2023 ihre Gültigkeit haben.
Was ist der Unterschied zwischen Franchise und Selbstbehalt?
Der Selbstbehalt beträgt in der Grundversicherung 10% der entstandenen Kosten, aber maximal 700 Franken pro Kalenderjahr. Diese Kosten müssen vom Versicherten selbst getragen werden, auch wenn der Betrag der gewählten Franchise bereits überstiegen wurde. In den Berechnungsbeispielen weiter unten wird nochmals verdeutlicht, welches der Unterschied zwischen Franchise und Selbstbehalt ist.
Wann welche Franchise wählen?
Seit Jahren macht die Aussage die Runde, dass es sich eigentlich nur lohnt entweder die tiefste oder die höchste Franchise zu wählen. Aber stimmt das auch? Wir haben für verschiedene Musterkunden Berechnungen angestellt, um diese Aussage zu überprüfen.
Um die gesamten Krankenkosten berechnen zu können, müssen die Franchise, der Selbstbehalt und die monatliche Prämie (in Abhängigkeit von der Franchise) berücksichtigt werden. Die Berechnungen der Totalen Kosten wurden wie folgt durchgeführt:
Selbstbehalt: (Krankheitskosten – Franchise) x 10%
Totale Kosten: selbst zu bezahlen + Selbstbehalt + (12 x Monatsprämie)
Fazit: Entweder die höchste oder die tiefste Franchise wählen!
Obige Beispiele machen deutlich, dass abhängig von der Höhe der Krankheitskosten immer entweder die höchste oder die tiefste Franchise gesamthaft am günstigsten ist. Die Schwelle, wo es von der höchsten auf die tiefste Franchise kippt, liegt bei Krankheitskosten zwischen 1’500.- und 2’000.- Franken.
Falls Sie also Krankheitskosten von mehr als 2000.- Franken erwarten, wählen Sie die tiefste Franchise von 300.- Franken. Wenn Sie weniger als 1500.- Franken Krankheitskosten erwarten, wählen Sie die höchste Franchise von 2500.- Franken.
Gerade für jüngere Menschen ist die höchste Franchise meist die beste Wahl. Wer ein- bis zweimal im Jahr einen Arzt aufsucht, bleibt meist deutlich unter 1500.- Franken Krankheitskosten. Für ältere Menschen mit chronischen Leiden und Krankheitsvorgeschichten lohnt sich oft die tiefste Franchise.